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Neuerungen im Verkehrsrecht 2026: Wichtige Reformen für Autofahrer und Fahrzeughalter

Fachbeitrag im Verkehrsrecht

Welche wesentlichen Neuerungen werden im Verkehrsrecht im Jahr 2026 wirksam?

Im Jahr 2026 treten in Deutschland und im europäischen Ausland verschiedene Änderungen im Verkehrsrecht in Kraft, die sowohl technische Anforderungen an Fahrzeuge als auch steuerliche, digitale und administrative Vorschriften betreffen. Viele der Reformen haben unmittelbare Auswirkungen auf den Alltag von Autofahrern, während andere Hersteller, Halter oder Personen, die beruflich viel unterwegs sind, betreffen. Ein Überblick über die wesentlichen Neuerungen zeigt, worauf ich mich einstellen sollte.

Digitalisierung: Führerschein, Fristen für den Umtausch und neue Nachweispflichten

Deutschland plant, den digitalen Führerschein bereits Ende 2026 einzuführen, was deutlich früher ist als der gesamte EU-Raum. Der Führerschein wird zukünftig auch in digitaler Form über das Smartphone verfügbar sein, bleibt jedoch lediglich ein Ergänzungsdokument. Der Kartenführerschein wird weiterhin gültig bleiben. Die Digitalisierung soll langfristig die Verwaltung und Kontrollen erleichtern.

Besonders wichtig ist der verpflichtende Führerscheinumtausch: Personen, die ihren Kartenführerschein zwischen 1999 und 2001 erhalten haben, sind verpflichtet, diesen bis zum 19. Januar 2026 in das aktuelle EU-Format umzutauschen. Für Fahrerinnen und Fahrer, die vor 1953 geboren wurden, gilt eine verlängerte Frist bis zum 19. Januar 2033.

Steuerliche und finanzielle Anpassungen: Pendlerpauschale, CO₂-Ausgaben und Kraftstoffpreise

Zu Beginn des Jahres 2026 wird die Pendlerpauschale auf 38 Cent pro Kilometer angehoben, um Berufspendler zu entlasten. Gleichzeitig wird der CO₂-Preis erhöht, da er künftig durch Emissionszertifikate bestimmt wird. Der erwartete Preisrahmen von 55 bis 65 Euro pro Tonne dürfte voraussichtlich zu höheren Preisen für Benzin und Diesel führen. Bei Benzin können sich etwa drei Cent Mehrkosten pro Liter ergeben, bei Diesel möglicherweise etwas mehr. Die tatsächlichen Preise hängen zudem von den Marktbedingungen, wie dem Ölpreis, ab.

Verschärfte Umwelt- und Technikanforderungen: Euro 6e und Euro 7

Ab Januar 2026 gilt für neu zugelassene Pkw die Abgasstufe Euro 6e. Diese stellt die Übergangsphase zur kommenden Euro-7-Norm dar, die ab dem 29. November 2026 zunächst für neu entwickelte Fahrzeugtypen verbindlich ist. Ab 2027 müssen schließlich alle Neuzulassungen die Euro-7-Vorgaben erfüllen. Die neue Norm sieht erstmals eine deutlich präzisere Messung von ultrafeinen Partikeln vor und bezieht zudem Brems- und Reifenabrieb in die Bewertung ein. Das Ziel besteht darin, Emissionen umfassender zu erfassen und die Schadstoffbelastung im Straßenverkehr weiter zu reduzieren.

Sicherheitsrelevante Systeme und neue gesetzlich vorgeschriebene Ausstattungen

Ab dem 1. Januar 2026 wird das aktualisierte NG-eCall-System für neue Fahrzeugtypen verpflichtend. Es basiert auf modernen Mobilfunkstandards und übermittelt präzisere Daten an die Rettungsdienste. Ab 2027 werden nur noch Fahrzeuge mit diesem System neu zugelassen. Zudem werden ab dem 7. Juli 2026 weitere Assistenzsysteme vorgeschrieben, darunter eine Notbremsassistenz zum Schutz schwächerer Verkehrsteilnehmer, Ablenkungswarnsysteme für den Fahrer sowie ein erweiterter Fußgängerschutz. Der Notfall-Spurhalteassistent wird darüber hinaus auf zusätzliche Fahrzeugarten ausgeweitet.

Neue Bestimmungen im Alltag: E-Scooter, Online-Rücktritt und angepasste Verkehrsflächen

Fahrerinnen und Fahrer von E-Scootern sind künftig nur dazu verpflichtet, Radwege zu nutzen, wenn eine ausdrückliche Benutzungspflicht besteht. Dies führt zu einer stärkeren Durchmischung des Straßenverkehrs, was neue Haftungsfragen aufwerfen kann. Im digitalen Bereich tritt am 19. Juni 2026 die Pflicht zur Bereitstellung eines Widerrufs-Buttons für Onlineverträge in Kraft. Ich muss sicherstellen, dass Unternehmen eine gut sichtbare Schaltfläche anbieten, damit Verbraucher ihr Widerrufsrecht problemlos ausüben können.

Aktuelle Anforderungen und Förderungen für Elektrofahrzeuge

Für Elektrofahrzeuge führt Euro 7 erstmals verbindliche Anforderungen an die Haltbarkeit von Antriebsbatterien ein. Nach fünf Jahren oder 100.000 Kilometern muss die Speicherkapazität mindestens 80 Prozent des ursprünglichen Wertes betragen, nach acht Jahren oder 160.000 Kilometern mindestens 72 Prozent. Gleichzeitig plant die Bundesregierung, die Kfz-Steuerbefreiung für Elektroautos bis 2035 zu verlängern. Darüber hinaus soll ein neues Förderprogramm für private Haushalte mit geringem oder mittlerem Einkommen den Umstieg auf E-Mobilität fördern. Details zur konkreten Ausgestaltung werden noch bekannt gegeben.
Lassen Sie klären, welche steuerlichen Vergünstigungen und Förderprogramme für Ihr Elektrofahrzeug in Betracht kommen. Wir beraten Sie rechtssicher zu Batterievorgaben, Euro-7-Regelungen und möglichen Ansprüchen.

Europarechtliche Entwicklungen in Österreich, Griechenland und Spanien

Auch im Ausland stehen bedeutende Veränderungen bevor. Österreich beabsichtigt, ab Mai 2026 kamerabasierte Zufahrtskontrollen für Innenstädte einzuführen, bei denen unbefugte Einfahrten mit hohen Bußgeldern geahndet werden können – dies betrifft auch ausländische Autofahrer. In Griechenland werden neue Tempolimits eingeführt, während in Spanien neue Vorschriften für das Verhalten bei Unfällen und Pannen gelten. Wer im Ausland unterwegs ist, sollte sich frühzeitig informieren, um Sanktionen zu vermeiden.
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FAQs – Oft gestellte Fragen zu den Änderungen im Verkehrsrecht 2026

Ja. Personen, die ihren Kartenführerschein zwischen 1999 und 2001 erhalten haben, sind verpflichtet, diesen bis zum 19. Januar 2026 in das EU-Scheckkartenformat umzutauschen. Für vor 1953 Geborene besteht eine verlängerte Frist bis 2033.
Nein. Der digitale Führerschein stellt lediglich einen weiteren elektronischen Nachweis dar. Der physische Kartenführerschein bleibt weiterhin notwendig.
Mit der neuen Preisgestaltung über Emissionszertifikate könnte der Preis für Benzin und Diesel um rund drei Cent pro Liter steigen. Die tatsächlichen Kosten sind zudem von den Entwicklungen auf dem Ölmarkt abhängig.
Ab Januar 2026 tritt die Übergangsnorm Euro 6e für Neuzulassungen in Kraft. Ab dem 29. November 2026 sind neu entwickelte Pkw verpflichtet, die strengere Euro-7-Norm zu erfüllen, bevor sie ab 2027 auf alle Neuzulassungen angewendet wird.
Ja. Die Kfz-Steuerbefreiung für Elektrofahrzeuge wird bis 2035 verlängert. Ein 2026 zugelassenes E-Auto könnte somit nahezu zehn Jahre lang von der Steuer befreit sein.
Neu zugelassene Pkw müssen unter anderem mit einem erweiterten Notbremsassistenzsystem, einem Ablenkungswarnsystem sowie einem verbesserten Fußgängerschutz ausgestattet sein. Zudem wird der Notfall-Spurhalteassistent auf zusätzliche Fahrzeugtypen ausgeweitet.
E-Scooter sind künftig nur noch dann verpflichtet, Radwege zu nutzen, wenn eine ausdrückliche Benutzungspflicht besteht. Dies bedeutet, dass sie vermehrt auf der Fahrbahn fahren werden, was neue Haftungsfragen aufwirft.
Ab dem 19. Juni 2026 sind Unternehmen, die Verträge über Online-Oberflächen anbieten, verpflichtet, einen digitalen Widerrufs-Button zur Verfügung zu stellen. Dadurch soll es den Verbrauchern ermöglicht werden, ihr Widerrufsrecht zügiger auszuüben.
Das NG-eCall-System stellt ein zeitgemäßes, vernetztes Notrufsystem dar, das über 4G/5G-Netzwerke operiert. Für neuartige Fahrzeugtypen wird es ab dem 1. Januar 2026 verpflichtend sein, während es ab 2027 für alle neu zugelassenen Fahrzeuge gilt.
Österreich beabsichtigt, ab Mai 2026 kamerabasierte Zufahrtskontrollen in den Innenstädten einzuführen. Bei unerlaubter Einfahrt können erhebliche Bußgelder verhängt werden – auch für ausländische Fahrer. Zudem führen Griechenland und Spanien ebenfalls neue verkehrsrechtliche Regelungen ein.

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